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Unser ehemaliges Mitglied Sven Teichfischer hat mit seinem Freund Matthias Engel In Zusammenarbeit mit dem 1. FC Magdeburg und unserem Sportverein die neue Fußball-App CoachNumberOne entwickelt. Diese App, da sind wir uns sicher, wird das Leben der Amateur-Coaches revolutionieren.
Sven Teichfischer schnürte die Fußballschuhe von 2004-2010 für den SV Armina ´53 Magdeburg und ist heute noch mit vielen "alten" Mannschaftskollegen eng verbunden. Wir haben uns mit Sven getroffen und ihn zu seiner Idee befragt.

Sven, Du warst beim SV Arminia ´53 Magdeburg lange aktiv, spielst jetzt beim SV Oberkrämer: Weißt Du noch, in welchem Moment Dir die Idee kam, eine Traininigs-App zu entwickeln?
Ich habe vor drei Jahren einem Freund, der in der vierten Liga als Trainer aktiv ist, bei Trainingsanalysen geholfen. Damals alles noch in Excel. Das war eine ziemliche Bastelarbeit. Diese Arbeit wollte ich ihm komplett abnehmen, damit er mehr Zeit für das eigentliche Training hat. Da kam mir die Idee, dass man die Auswertung der Daten sicher optimieren kann.  Unser Fokus liegt auf der kinderleichten Dateneingabe und Auswertung von Leistungsdaten, wie z.B. der Torentstehung, die seit Jahren zwar von Trainern akribisch dokumentiert, aber in den wenigsten Fällen ausgewertet werden.

Was sollen Trainer mit diesen Daten dann anfangen können?
CoachNumberOne liefert belastbare Daten, die den Trainer bei seinen Entscheidungen unterstützen und somit seine Kompetenz erhöhen. Zugleich dient unsere Analysesoftware als Nachweis gegenüber der Geschäftsführung, dem Präsidium und der Mannschaft, was trainiert wird und woran aus welchen Gründen gearbeitet wird. Da die Daten direkt ausgewertet und dargestellt werden, können Trainer sofort reagieren und das Training anpassen. Zudem kann durch eine langjährige Dokumentation aufgezeigt werden, wie sich ein Spieler im Vergleich zum Mannschaftsschnitt entwickelt hat. Das wichtigste Ziel bleibt dabei aber immer: Spiele gewinnen.

Besteht nicht die Gefahr, dass man die Coaches damit auch ein bisschen überfordert?
Einer der wichtigsten Faktoren bei der Entwicklung der App war für uns die einfache Bedienung. Wir wollen dem Trainer das Leben leichter machen und ihn bei seiner täglichen Arbeit unterstützen. So haben wir bei allem darauf geachtet, dass man mit wenig Aufwand alle relevanten Daten eingeben kann und sofort übersichtliche Analysen erhält.

In erster Linie richtet sich Euer Produkt an Trainer aus den unteren Ligen, richtig? Welches Know- How steckt dahinter? Sind Profis mit im Boot, die das Programm mitentwickelt haben?
Vor etwa zwei Jahren schlossen wir eine Entwicklungspartnerschaft mit dem Team um Maik Franz und dem 1. FC Magdeburg, die in der 3. Liga spielen. Zudem war uns Peter Niemeyer, der in der Bundesliga aktiv ist und gerade seinen Trainerschein macht, eine große Hilfe und Ratgeber bei der Entwicklung der App. Hinzu kommen Rückmeldungen der Trainer beim 1. FC Magdeburg, 1. SV Oberkrämer und natürlich von Thomas Tietz (SV Armina Magdeburg 1. Mannschaft). Insgesamt haben wir mit knapp 100 Amateurtrainern über ihre Bedürfnisse gesprochen und haben diese in unsere App integriert.

Wird der Amateurfußball durch CoachNumberOne professioneller?
Definitiv. Während unserer Testphase berichteten uns etliche Trainer, dass sie ihre handschriftlichen Anmerkungen vom Spielfeldrand für ihr persönliches Gold hielten. Umso erfreuter waren wir, dass der Großteil von ihnen nach 30 Tagen nicht mehr zu Block und Stift zurückwechseln wollte. Da wussten wir: Wir sind auf dem richtigen Weg. Unsere App ist sicher ein Schritt in Richtung Professionalität.

Denkst Du, dass solche Apps sich auch grundsätzlich auf die Spielqualität der unteren Ligen auswirken? Anders gefragt: Wird die Kreisliga besser?
Bisher ist es oft nur das Bauchgefühl des Trainers, das ihn bei seinen Entscheidungen leitet. Mit unserer App kann sich der Trainer zusätzlich auf seine eingegebenen Daten stützen, die Stärken und Schwächen seines Teams ausloten und anhand der Analysen gezielt nachjustieren. Unser Ansatz ist es, den Trainer besser zu machen. Sein Handeln hat großen Einfluss auf den sportlichen Erfolg seiner Mannschaft. Eine professionelle Vor- und Nachbereitung des Trainings und der Spiele hat sicher auch Auswirkungen auf die Spielqualität im Amateurfußball.

Nach einer Testphase sollen Trainer Geld für den Service bezahlen. Das Thema Geld ist natürlich im Amateurbereich so eine Sache. Was macht Euch zuversichtlich, dass Vereine oder Coaches tatsächlich für die App zahlen?
Ich denke, hierbei kommt es auf zwei wesentliche Punkte an. Zum einen wurde unsere App im Aufbau und Preis modular konzipiert, sodass der Trainer selbst entscheiden kann, welche Funktionen er für seine tägliche Arbeit benötigt. Auf der anderen Seite kann er die Basisfunktionen auch kostenlos nutzen - der Trainer hat es also in der Hand, auf welches Niveau er seinen Wissensvorsprung heben möchte. 

Aber Ihr habt doch sicher ein paar "Suchtfaktoren" eingebaut, oder? Welche sind das?
Ich glaube, dass vor allem die langjährige Dokumentation besonders spannend für den Trainer ist, da man hier erkennen kann, welchen Leistungssprung jeder einzelne Spieler und auch das gesamte Team gemacht haben. Zudem macht die App insgesamt Laune, da uns neben der einfachen Bedienung auch der Spaß beim Eingeben und Auswerten der Daten wichtig war. Das merkt man sowohl am Design als auch den vielfältigen Möglichkeiten der einzelnen Module.

Das Interview führte Gordon Bode

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